Die 3. Phase 1971 - 1979

Die Bauphase in den 70er Jahren wurde eingeleitet, ohne die sportlichen Aktivitäten mit ihren Erfolgen - jährlich mindestens eine Meisterschaft - zu vernachlässigen.

In intensiver Zusammenarbeit von DJK und Kolpingsfamilie unter der Schirmherrschaft der Kirchenverwaltung wollte man im Pfarrgarten einen Saal mit Kegelbahnen erstellen. Obwohl Pfarrer Kerber die Pläne intensiv unterstützte, konnte er die Kirchenverwaltung nicht dafür gewinnen. "Wir haben ja kein Geld", war die Begründung.
Anmerkung von Alban Bauer: "Aus heutiger Sicht habe ich für diese Haltung Verständnis. Da wollen ein paar junge Fantasten ein Millionenprojekt erstellen und haben grad ein paar Tausend Mark Eigenkapital."

Aber die Energie, die sich in der DJK aufgebaut hatte, war sehr stark mitgetragen von der neu gegründeten Kegelabteilung und führte zu dem Entschluss, dieses Projekt in eigener Verantwortung anzugehen. Es sollte eine sich selbst tragende Wirtschaftseinheit werden. Der Plan sah einen Saal mit Gastwirtschaft und Kegelbahnen vor. Dieser Bauplan ist im Foyer als "Museumsstück" zu sehen.

Geld sammeln war also nun angesagt. Jedes Jahr ein Fest: die Jugendheim-Gartenfeste, Jubiläumsfeste, Gründung einer Interessengemeinschaft zum Bau einer Kegelbahn. Anträge um einen Zuschuss an die Stadt, die 100.000 DM zusagte. Weil aber auf 10 Jahre aufgeteilt, war es mehr eine Annuitätshilfe als ein Bauzuschuss. Antrag an die Diözese. Die langwierigen Verhandlungen wurden von Pfarrer Kerber mit enormer Ausdauer und Zähigkeit geführt. Hier wurden 300.000.- DM zugesagt. Vom BLSV wurden ähnliche Beträge erwartet und dank der sehr guten Unterstützung durch Landtagsabgeordneten Ludwig Ritter auch zugesagt. Allerdings war die Auszahlung erst in zwei Jahren möglich und die Zwischenfinanzierung durfte nicht zu Lasten des Vereins gehen. Also erneut ein Antrag an die Stadt. Trotz der in den Vorgesprächen positiven Bewertung wurde der Antrag im Stadtrat abgelehnt. Damit war der jahrelange Kampf um dieses Sportzentrum gescheitert. 

Gescheitert? Ich meine, nein! Es wurde nur eine - auch für die DJK - günstigere Lösung eingeleitet. Nachdem die 300.000.- DM von der Diözese zugesagt waren, sah sich nun auch die Kirchenverwaltung in der Lage, dieses Projekt zu übernehmen. Die Pläne wurden abgeändert. Die Gaststätte wurde gestrichen und an Stelle der Kegelbahnen wurde die Bücherei eingeplant - eine Bereicherung des Zentrums. Die DJK konnte sich nun dem Bau des eigenen Vereinsheimes zuwenden. Dennoch wage ich die Aussage, dass das Pfarrzentrum, so wie es heute ist, möglicherweise nicht wäre, hätte die DJK den "Baukampf" der 70er Jahre nicht geführt.

Das Jahr 1979, in dem das Vereinsheim gebaut wurde, war wohl das aktivste in der Geschichte der DJK. Außer dem Rohbau und die Montage der Kegelbahnen wurden alle Arbeiten in eigener Regie durchgeführt. Jeden Samstag waren im Durchschnitt 20 Helfer auf der Baustelle und arbeiteten unter der Anleitung der vereinseigenen Fachleute. Der Arbeitstag wurde dann immer mit einem Glas Wein in gemütlicher Runde beendet. Das trug sicher auch zu dem guten Teamgeist bei. Die Ziele der Fertigstellung des Baues zur Kirchweih und die Eröffnung des Wirtschaftsbetriebes wurden erreicht. Und nun konnten einige unserer Frauen, alle "nur Hausfrauen", zeigen, welche Energie, Kreativität und Können in ihnen steckte. Sie meisterten den Kerbbetrieb mit einer umfangreichen Speisekarte hervorragend. Auf diese Fähigkeiten bauend wurde der Wirtschaftsbetrieb in der Folge in eigener Regie durchgeführt. Nach einem Jahr waren dann aber die Energiereserven langsam verbraucht und es musste ein Pächter gefunden werden. Damit waren die großen Belastungen für Mitglieder und Vereinsführung beendet.

TT Damen 1972

TT Herren 1972

TT Mädchen 1975

TT Damen 1977

TT Jungen 1980

Kegeln Herren 1976

Abriss für Bau Vereinsheim

 


Fünf Jahrzehnte DJK Wörth a. Main:

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Quelle: "50 Jahre DJK Wörth am Main" von Alban Bauer (Jubiläumsheft 2003)